Im Laufe des Sommers haben sich die Absatzmöglichkeiten von Rundholz deutlich gebessert. So konnten wir die vorhandenen Zwischenlager aus dem Frühjahr bis Anfang September vollständig vermarkten. Ermöglicht wurde dies auch durch einen geringen Anfall von Käferholz in Südbayern, was den Mengendruck entspannte. Nach wie vor ist die preisliche Situation sehr angespannt, da in anderen Regionen Deutschlands Fichtenholz durch Trockenschäden und Käferbefall in sehr hoher Menge ungeplant auf den Markt kommt.
Unsere Empfehlung:
Es öffnet sich aktuell ein „Vermarktungsfenster“ für bestimmte Sortimente mit besseren Preisen. Daher empfehlen wir Ihnen, angerissene und windoffene Bestände zu ernten, bevor das nächste Schadensereignis dieses bessere Vermarktungsfenster schließt?! Auch für reguläre Hiebe gilt: Schönes Starkholz ist in begrenztem Umfang zu guten Konditionen gut vermarktbar! Kontaktieren Sie uns in jedem Fall vor Beginn einer Holzerntemaßnahme.
Rundholzmarkt
Die Schadholzmengen werden mittels Bahntransporten auch in Sägewerk nach Bayern und Österreich geliefert, so dass die Werke insgesamt mit Rundholz gut versorgt sind. Die Großwerke halten sich im Einkauf von frischem Rundholz noch zurück und wollen von der Preisbasis +/- 50.- €/Fm (BC frisch, 2b+) nicht weg. Wir erwarten von der Sägeindustrie erst im Spätherbst/Winter entsprechende, mäßige Preisimpulse. Kunden im Starkholzbereich, Bauholzsäger und einzelne Betriebe, die jetzt Frischholz benötigen, sind bereit, akzeptable Preise bis zu 80.- € /Fm (B-Holz) anzulegen.
Schnittholzmarkt
Der Schnittholzmarkt läuft hervorragend und ist durch ein historisch hohes Preisniveau in den USA geprägt. Die sehr guten Exportmöglichkeiten werden genutzt und der inländische Markt kennt aktuell keinen Mengendruck – im Gegenteil – Lieferzeiten und Preise tendieren nach oben. Die Produktionen laufen auf Hochtouren. Einzig die Sägenebenprodukte können nicht nach Wunsch abgesetzt werden und wirken eher begrenzend.
Holzlogistik & Holzlagerung
Wir sind leer! Selten, dass um diese Jahreszeit so wenig Holz in Bewegung ist. Aufgrund der guten Witterung und nicht zuletzt dank unserer erheblichen Abfuhranstrengungen im Frühjahr gab es wenig Käferholz. Der Frischholzeinschlag findet auf großer Fläche im Prinzip nicht statt. Somit kann das gering anfallende Holz rasch abgefahren werden, wenn die Werke die Transporteure rein lassen. Hier gibt es nach wie vor Störungen, da den Bahntransporten in der Entladung am Werk Vorrang gegeben wird und die direkte LKW-Anlieferung gebremst oder zum Teil ganz gestoppt wird.
Hackgut & Hackschnitzel
Der Energiemarkt wird derzeit von den niedrigen Öl- und Gaspreisen bestimmt. Diese haben indirekt Auswirkungen auf die Holzheizwerke in der Region. Die Preismatrix für die Wärme enthält auch eine Komponente der fossilen Energie, was sich aktuell negativ auf die Entgelte für die Heizwerke auswirkt. Günstiges Sägerestholz, wie auch enorme Mengen an Altholz, drücken insgesamt auf den Holzenergiemarkt und dämpfen eine Preisentwicklung beim Hackholz. In einigen Bereichen spüren die Heizwerke Corona, da z.B. Hallenbäder oder Hotelanlagen nur beschränkt betrieben werden. Zusammen mit milden Wintern sinkt der Wärmebedarf.
Die FBG hat für die kommende Heizsaison den Absatz von Holzhackschnitzeln gesichert, allerdings konnten gewünschte Preissteigerungen nicht umgesetzt werden. Der Wald ist leer und anstehende Hackhäufen können zeitnah gehackt werden.